Der menschliche Körper besitzt die Fähigkeit, geschädigtes Gewebe eigenständig zu regenerieren. Diese sogenannte Selbstheilungskraft basiert auf komplexen biologischen Prozessen – insbesondere auf speziellen Bestandteilen unseres Blutes.
Die PRP-/ACP-Therapie macht sich diese natürlichen Mechanismen gezielt zunutze: Aus dem eigenen Blut des Patienten werden heilungsfördernde Bestandteile – vor allem Blutplättchen (Thrombozyten) und Blutplasma – gewonnen, konzentriert und direkt an die betroffene Stelle im Körper injiziert.
PRP steht für „Plättchenreiches Plasma“, ACP für „Autolog Conditioniertes Plasma“. Beide Begriffe bezeichnen dasselbe Verfahren.
In der Regel erfolgen 3–4 Anwendungen im wöchentlichen Abstand. Da ausschließlich körpereigene Substanzen verwendet werden, ist die Therapie sehr gut verträglich und praktisch nebenwirkungsfrei.
Bei leichter bis mittelgradiger Arthrose lindert die PRP-/ACP-Therapie nachweislich Entzündungen im Gelenk, reduziert Schmerzen und verbessert die Beweglichkeit. Diese Therapie stellt eine natürliche Alternative zu Kortison oder Schmerzmitteln dar – gerade bei Unverträglichkeiten oder zur Vermeidung medikamentöser Nebenwirkungen.
Die PRP-Therapie ist empfohlen in der nationalen Leitlinie zur Gonarthrose der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und wird auch international (z. B. von der ESSKA) als wirksam eingestuft.
Insbesondere bei Sportverletzungen kann PRP-/ACP die Heilung beschleunigen – ob im Leistungs-, Freizeit- oder Rehabilitationssport.
Typische Anwendungsgebiete:
Wissenschaftliche Studien zeigen: PRP ist hier häufig wirksamer als Kortison, ohne dessen Nebenwirkungen (z. B. Risiko von Sehnenrissen).
Muskelfaserriss, Muskelzerrung oder Prellung: Muskelverletzungen sollten frühzeitig und gezielt behandelt werden.
Gerade im Sport kann PRP-/ACP helfen, Heilungsprozesse zu beschleunigen und Ausfallzeiten zu verkürzen.
Viele Patienten wünschen sich nach einer Operation eine schnelle und komplikationsarme Erholung. PRP-/ACP kann genau das unterstützen:
Besonders hilfreich ist die Therapie bei Operationen mit Beteiligung von Sehnen und Bändern, wie z. B.:
Die PRP-/ACP-Therapie ist eine moderne, biologische Behandlungsmethode, die die natürlichen Selbstheilungskräfte des Körpers nutzt. Sie eignet sich bei:
Die Behandlung ist gut verträglich und kann den Heilungsverlauf spürbar verbessern – ohne Medikamente oder künstliche Zusatzstoffe.
Trotz der in zahlreichen wissenschaftlichen Studien nachgewiesenen positiven Wirkung sowie der Leitlinie „Prävention und Therapie der Gonarthrose“, erstellt durch eine unabhängige Expertenkommission der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) in Zusammenarbeit mit 20 weiteren Fachgesellschaften, wird die Behandlung mit PRP bzw. ACP nicht von den gesetzlichen Krankenkassen und nicht von allen privaten Krankenkassen erstattet.
Wir beraten sie bezüglich der Kosten gerne persönlich.
Nachfolgend finden Sie eine Auswahl häufig gestellter Fragen zum Thema. Wenn Sie weitere Fragen haben, zögern Sie nicht uns persönlich zu kontaktieren oder vereinbaren Sie einen Termin in unserer Praxis.
PRP („Platelet Rich Plasma“) und ACP („Autologes Conditioniertes Plasma“) bezeichnen das gleiche Therapieverfahren (= Eigenblut-Behandlung). Es handelt sich in beiden Fällen um aufbereitetes, plättchenreiches Blutplasma aus dem Eigenblut des Patienten, das zur Unterstützung der natürlichen Heilung eingesetzt wird. Der Unterschied liegt lediglich in der Begrifflichkeit – nicht in der Substanz oder Anwendung.
Zunächst wird eine kleine Menge Blut aus einer Armvene entnommen. Dieses Blut wird in einer speziellen Zentrifuge aufbereitet, um die heilungsfördernden Bestandteile – vor allem die Blutplättchen – zu konzentrieren. Das fertige Plasma wird dann direkt in das betroffene Gelenk oder Gewebe injiziert. Die Behandlung erfolgt ambulant und dauert in der Regel weniger als 30 Minuten.
Je nach Befund werden meist 3 bis 4 Injektionen im Abstand von jeweils einer Woche empfohlen. In Einzelfällen kann die Anzahl der Anwendungen angepasst werden.
Die Injektion kann ein kurzzeitiges Druck- oder Spannungsgefühl verursachen, verläuft jedoch in der Regel gut verträglich. Auf Wunsch kann die Einstichstelle lokal betäubt werden.
Da ausschließlich körpereigenes Blut verwendet wird, ist die Therapie sehr risikoarm. Allergien oder Abstoßungsreaktionen sind praktisch ausgeschlossen. In seltenen Fällen kann es nach der Injektion zu einer kurzzeitigen Reizung oder Schwellung kommen.
Antwort: Die Therapie eignet sich bei:
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten in der Regel nicht. Einige private Krankenversicherungen erstatten die Behandlung ganz oder teilweise – abhängig vom gewählten Tarif. Gerne beraten wir Sie dazu individuell in unserer Praxis.
Nein, Arthrose lässt sich nicht rückgängig machen. Die PRP-/ACP-Therapie kann jedoch Entzündungen lindern, Schmerzen reduzieren und die Gelenkfunktion verbessern, wodurch sich die Lebensqualität der Betroffenen nachweislich steigern lässt.
Erste Verbesserungen werden häufig nach 2–3 Wochen spürbar. In manchen Fällen kann es etwas länger dauern. Die volle Wirkung entfaltet sich meist innerhalb von 6–8 Wochen nach der letzten Injektion.