Spezielle Therapien

PRP- / ACP-Therapie

Natürliche Unterstützung für Heilung und Regeneration

Die PRP- (Platelet Rich Plasma) bzw. ACP-Therapie (Autologes Conditioniertes Plasma) nutzt körpereigene Heilungskräfte zur Behandlung von Gelenkverschleiß (Arthrose), Sehnen- und Bänderverletzungen, muskulären Überlastungsschäden sowie zur Unterstützung nach orthopädischen Operationen.
Zentrifuge aus der eine Röhrchen mit Blut zur Eigenbluttherapie entnommen wird.

Was ist PRP bzw. ACP?

Der menschliche Körper besitzt die Fähigkeit, geschädigtes Gewebe eigenständig zu regenerieren. Diese sogenannte Selbstheilungskraft basiert auf komplexen biologischen Prozessen – insbesondere auf speziellen Bestandteilen unseres Blutes.
Die PRP-/ACP-Therapie macht sich diese natürlichen Mechanismen gezielt zunutze: Aus dem eigenen Blut des Patienten werden heilungsfördernde Bestandteile – vor allem Blutplättchen (Thrombozyten) und Blutplasma – gewonnen, konzentriert und direkt an die betroffene Stelle im Körper injiziert.
PRP steht für „Plättchenreiches Plasma“, ACP für „Autolog Conditioniertes Plasma“. Beide Begriffe bezeichnen dasselbe Verfahren.

Wie funktioniert die Behandlung?

  1. Blutentnahme: Es wird eine geringe Menge Blut aus der Armvene entnommen.
  2. Aufbereitung: Durch ein spezielles Verfahren werden aus dem Blut die Bestandteile isoliert, die besonders reich an Wachstums- und Heilungsfaktoren sind.
  3. Injektion: Das aufbereitete Plasma wird direkt in das betroffene Gelenk, die verletzte Sehne oder Muskulatur injiziert – selbstverständlich unter sterilen Bedingungen.

In der Regel erfolgen 3–4 Anwendungen im wöchentlichen Abstand. Da ausschließlich körpereigene Substanzen verwendet werden, ist die Therapie sehr gut verträglich und praktisch nebenwirkungsfrei.

Wann ist die PRP-/ACP-Therapiesinnvoll?

1. Arthrose & Knorpelschäden

Bei leichter bis mittelgradiger Arthrose lindert die PRP-/ACP-Therapie nachweislich Entzündungen im Gelenk, reduziert Schmerzen und verbessert die Beweglichkeit. Diese Therapie stellt eine natürliche Alternative zu Kortison oder Schmerzmitteln dar – gerade bei Unverträglichkeiten oder zur Vermeidung medikamentöser Nebenwirkungen.
Die PRP-Therapie ist empfohlen in der nationalen Leitlinie zur Gonarthrose der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und wird auch international (z. B. von der ESSKA) als wirksam eingestuft.

2. Verletzungen und Überlastungsschäden an Sehnen und Bändern

Insbesondere bei Sportverletzungen kann PRP-/ACP die Heilung beschleunigen – ob im Leistungs-, Freizeit- oder Rehabilitationssport.

Typische Anwendungsgebiete:

  • Tennis- und Golferellenbogen
  • Achillessehnenreizungen
  • Reizung der Rotatorenmanschette (Schulter)
  • Patellaspitzensyndrom („Jumper’s Knee“)
  • Bandverletzungen an Knie, Schulter oder Sprunggelenk

Wissenschaftliche Studien zeigen: PRP ist hier häufig wirksamer als Kortison, ohne dessen Nebenwirkungen (z. B. Risiko von Sehnenrissen).

3. Muskuläre Verletzungen

Muskelfaserriss, Muskelzerrung oder Prellung: Muskelverletzungen sollten frühzeitig und gezielt behandelt werden.
Gerade im Sport kann PRP-/ACP helfen, Heilungsprozesse zu beschleunigen und Ausfallzeiten zu verkürzen.

4. Heilungsunterstützung nach Operationen

Viele Patienten wünschen sich nach einer Operation eine schnelle und komplikationsarme Erholung. PRP-/ACP kann genau das unterstützen:

  • Weniger Schmerzen und Schwellung
  • Schnellere Belastbarkeit
  • Bessere Gewebeheilung

Besonders hilfreich ist die Therapie bei Operationen mit Beteiligung von Sehnen und Bändern, wie z. B.:

  • Kreuzband-OP
  • Rotatorenmanschetten-Rekonstruktion
  • Meniskusnaht
  • Tennisellenbogen-Operation
  • Eingriffe bei Impingement-Syndrom

Fazit

Die PRP-/ACP-Therapie ist eine moderne, biologische Behandlungsmethode, die die natürlichen Selbstheilungskräfte des Körpers nutzt. Sie eignet sich bei:

  • Arthrose und Knorpelschäden
  • Sehnen- und Bänderverletzungen
  • Muskelverletzungen
  • Als Ergänzung nach Operationen

Die Behandlung ist gut verträglich und kann den Heilungsverlauf spürbar verbessern – ohne Medikamente oder künstliche Zusatzstoffe.

Trotz der in zahlreichen wissenschaftlichen Studien nachgewiesenen positiven Wirkung sowie der Leitlinie „Prävention und Therapie der Gonarthrose“, erstellt durch eine unabhängige Expertenkommission der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) in Zusammenarbeit mit 20 weiteren Fachgesellschaften, wird die Behandlung mit PRP bzw. ACP nicht von den gesetzlichen Krankenkassen und nicht von allen privaten Krankenkassen erstattet.

Wir beraten sie bezüglich der Kosten gerne persönlich.

Wissenschaftliche Studien / Literatur

  • Leitlinie „Prävention und Therapie der Gonarthrose“, Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU), 07/2024.
  • A European ESSKA-ORBIT consensus: Blood-derived products (platelet-rich plasma). Laver L., Filardo G. et al. 2024
  • Intra-articular platelet-rich plasma injection for knee osteoarthritis: a summary of meta-analyses. J. of Orthopaedic Surgery and Research. Chen, P. et al. 2019
  • Positive Effect of an Autologous Platelet Concentrate in Lateral Epicondylitis in a Double-Blind Randomized Controlled Trial. The American Journal of Sports Medicine. Peerbooms et al. 2010
  • Subacromial injection of platelet-rich plasma provides greater improvement in pain and functional outcomes compared to corticosteroids at 1-year follow-up: a double-blinded randomized controlled trial. J. of Shoulder Elbow Surgery. Rossi et al. 2024
  • The clinical efficacy and safety of platelet-rich plasma on frozen shoulder: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. BMC Musculoskelet Disord. Zhang et al. 2024
  • Conservative treatment for Insertional Achilles Tendinopathy: platelet-rich plasma and focused shock waves. A retrospective study. Muscle, Ligaments and Tendons Journal. Erroi et al. 2017
  • The role of platelet-rich plasma in inducing musculoskeletal tissue healing.  HSS J. Halpern et al. 2012
  • u. v. m.

Häufig gestellte Fragen zum Thema (FAQ)

Nachfolgend finden Sie eine Auswahl häufig gestellter Fragen zum Thema. Wenn Sie weitere Fragen haben, zögern Sie nicht uns persönlich zu kontaktieren oder vereinbaren Sie einen Termin in unserer Praxis.

Was ist der Unterschied zwischen PRP und ACP?

PRP („Platelet Rich Plasma“) und ACP („Autologes Conditioniertes Plasma“) bezeichnen das gleiche Therapieverfahren (= Eigenblut-Behandlung). Es handelt sich in beiden Fällen um aufbereitetes, plättchenreiches Blutplasma aus dem Eigenblut des Patienten, das zur Unterstützung der natürlichen Heilung eingesetzt wird. Der Unterschied liegt lediglich in der Begrifflichkeit – nicht in der Substanz oder Anwendung.

Wie läuft die Behandlung mit PRP / ACP genau ab?

Zunächst wird eine kleine Menge Blut aus einer Armvene entnommen. Dieses Blut wird in einer speziellen Zentrifuge aufbereitet, um die heilungsfördernden Bestandteile – vor allem die Blutplättchen – zu konzentrieren. Das fertige Plasma wird dann direkt in das betroffene Gelenk oder Gewebe injiziert. Die Behandlung erfolgt ambulant und dauert in der Regel weniger als 30 Minuten.

Wie viele Behandlungen sind notwendig?

Je nach Befund werden meist 3 bis 4 Injektionen im Abstand von jeweils einer Woche empfohlen. In Einzelfällen kann die Anzahl der Anwendungen angepasst werden.

Ist die Therapie schmerzhaft?

Die Injektion kann ein kurzzeitiges Druck- oder Spannungsgefühl verursachen, verläuft jedoch in der Regel gut verträglich. Auf Wunsch kann die Einstichstelle lokal betäubt werden.

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen bei der PRP- / ACP-Behandlung?

Da ausschließlich körpereigenes Blut verwendet wird, ist die Therapie sehr risikoarm. Allergien oder Abstoßungsreaktionen sind praktisch ausgeschlossen. In seltenen Fällen kann es nach der Injektion zu einer kurzzeitigen Reizung oder Schwellung kommen.

Für welche Erkrankungen ist PRP/ACP geeignet?

Antwort: Die Therapie eignet sich bei:

  • Leichter bis mittelgradiger Arthrose
  • Knorpelschäden
  • Sehnenreizungen (z. B. Tennis- oder Golferellenbogen)
  • Überlastungsschäden (z. B. Achillessehne, Patellaspitzensyndrom)
  • Muskelfaserrissen und Muskelzerrungen
  • Zur Heilungsförderung nach orthopädischen Operationen

Übernimmt meine Krankenkasse die Kosten?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten in der Regel nicht. Einige private Krankenversicherungen erstatten die Behandlung ganz oder teilweise – abhängig vom gewählten Tarif. Gerne beraten wir Sie dazu individuell in unserer Praxis.

Kann die Therapie Arthrose heilen?

Nein, Arthrose lässt sich nicht rückgängig machen. Die PRP-/ACP-Therapie kann jedoch Entzündungen lindern, Schmerzen reduzieren und die Gelenkfunktion verbessern, wodurch sich die Lebensqualität der Betroffenen nachweislich steigern lässt.

Wann ist mit einer Wirkung zu rechnen?

Erste Verbesserungen werden häufig nach 2–3 Wochen spürbar. In manchen Fällen kann es etwas länger dauern. Die volle Wirkung entfaltet sich meist innerhalb von 6–8 Wochen nach der letzten Injektion.

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