Meist bestehen Leistenschmerzen, die oft auch in den vorderen Oberschenkel ausstrahlen, eventuell auch in das Gesäß oder bis ins Kniegelenk. Auch die Außenseite der Hüfte über dem großen Rollhügel kann betroffen sein. Vielen Patienten fällt im Verlauf durch eine zunehmende Einsteifung des Hüftgelenkes das Schnüren der Schuhe und auch das Bücken schwer. Die schmerzfreie Gehstrecke wird zunehmend kürzer, schließlich ist ein schmerzfreies Gehen in vielen Fällen gar nicht mehr möglich. Häufig bestehen nächtliche Schmerzen. Interessanterweise sind manchmal Knieschmerzen über lange Zeit das einzige Symptom der Hüftgelenkerkrankung.
Wenn eine Hüftgelenkarthrose vermutet wird, sollte eine subtile klinische Untersuchung durch einen erfahrenen Arzt erfolgen. Vor allem bei jüngeren Patienten entsteht der Hüftschmerz oft durch ganz andere Erkrankungen, die abgegrenzt werden müssen. Im fortgeschrittenen Stadium der Arthrose zeigt bereits ein Röntgenbild typische Veränderungen. Eine Ultraschall-Untersuchung gibt Klarheit über das Ausmaß der inneren Schwellung des Hüftgelenks und damit über das Ausmaß der Reizung im Gelenk. Weitergehende Untersuchungen (z.B. Kernspintomographie /MRT) können bei Unklarheiten zusätzlich sinnvoll sein.
Grundsätzlich hängt die Therapie der Arthrose vom Ausmaß des Verschleißes und dem Anspruchsniveau des Patienten ab. Die Behandlungsstrategie für einen 30-Jährigen sollte sicherlich anders als bei einem 80-Jährigen sein. In allen Fällen gilt jedoch, dass zunächst versucht werden sollte die Behandlung mit möglichst sanften Maßnahmen durchzuführen. Zuerst ist es wichtig, eine ggf. bestehende Entzündung / Schwellung im Gelenk zu beseitigen. Das gereizte Gelenk mit einem Verschleiß bezeichnt man als "aktivierte Arthrose". Nachfolgend haben wir zunächst eine Übersicht der grundsätzlichen konservativen Behandlungsmöglichkeiten einer solchen Aktivierung aufgeführt, die allesamt eine Entzündungshemmung zum Ziel haben.
Gelingt es, den Reizzustand aus bem Gelenk zu beseitigen und damit den Schmerz auf ein erträgliches Niveau zu reduzieren, ist es sinnvoll, durch weitere Maßnahmen dafür zu sorgen, dass dieser Zustand (der Fachmann spricht nun von einer "kompensierten" Arthrose) möglichst lange erhalten bleibt. Wichtige Bestandteile dieser Therapie-Phase sind Injektionen mit Hyaluronsäure, Physiotherapie (Krankengymnastik, Manuelle Therapie, Osteopathie) sowie Eigenübungen, die sowohl der Dehnung wie auch der Kräftigung der Muskulatur dienen sollten. Im kompensierten Stadium der Arthrose ist auch eine dosierte sportliche Aktivität durchaus empfehlenswert. WIchtig ist dabei, seine individuelle Belastungsgrenze zu kennen und zu respektieren, da andernfalls eine erneute Reizung / "Aktivierung" droht.
Nur eine gute Ernährungssituation des Knorpels sichert dessen ausreichende Elastizität und Widerstandsfähigkeit gegenüber Abrieb und damit Verschleiß. Neben den Nährstoffen für den Knorpel enthält die Synovialflüssigkeit einen weiteren sehr wichtigen Bestandteil: die Hyaluronsäure. Die Hyaluronsäure ist verantwortlich für die schmierende Konsistenz der Synovialflüssigkeit. Die Hyaluronsäure hat eine ähnlich wichtige Funktion wie das Öl in Motor und Getriebe eines Autos. Durch die Bewegung des Gelenks wird die Gelenkschmiere (Synovialflüssigkeit) gleichmäßig im gesamten Gelenkraum, also auch zwischen den Knorpelflächen, verteilt. Sie ist die wichtigste Ernährungsquelle für den Knorpel, da dieser keine Blutgefäße enthält.
Bei einer Arthrose unterliegt die Gelenkschmiere entscheidenden Veränderungen. Normalerweise findet sich in der Gelenkschmiere ein fein abgestimmtes Gleichgewicht zwischen dem Abbau alter Hyaluronsäure und der Produktion neuer Hyaluronsäure.
Bei einer Arthrose ist dieses Gleichgewicht gestört und es entsteht minderwertige, "zu dünnflüssige" Gelenkflüssigkeit. Dadurch verliert sie zum Teil ihre positiven Eigenschaften. Schmierung und Stoßdämpfung sind nicht mehr ausreichend. Die Knorpeloberfläche ist nicht mehr ausreichend vor Verschleiß geschützt. Der Gelenkknorpel wird allmählich abgerieben und verliert seine Elastizität. Einmal zerstörtes Knorpelgewebe kann sich nicht leider mehr regenerieren.
Synthetisch hergestellte Hyaluronsäure kann zur Aufbesserung der Gelenkschmiere in den Gelenkraum injiziert werden. Die Gelenkschmiere wird durch die eingespritzte Hyaluronsäure wieder zähflüssiger und kann ihre schmierende und schützende Wirkung besser erfüllen. Der Gelenkknorpel wird durch die schützende Hyaluronsäureschicht entlastet.
Ob die Behandlung eines Knorpelschadens mit Hyaluronsäure bei Ihnen sinnvoll ist, welche Risiken bestehen und wie die Erfolgsaussichten der Behandlung sind, sollte der spezialisierte Orthopäde nach entsprechender Untersuchung individuell mit Ihnen besprechen. Möglicherweise besteht eine höhere Erfolgsaussicht durch eine operative Behandlung.
Die Operation sollte, wie Sie nun wissen, nie der erste Schritt in der Therapie sein. Aber: wenn die Arthrose fortgeschritten ist und die nicht-operative Behandlung erfolglos bleibt, kann durch eine Operation der Schmerz in aller Regel vollständig beseitigt und die Gehfähigkeit normalisiert werden. Wann und ob ein Gelenkersatz erforderlich ist, entscheiden Sie letztendlich selbst. Maßgeblich bei dieser Entscheidung ist weniger das Röntgenbild als die Beeinträchtigung Ihrer Lebensqualität durch die Arthrosebeschwerden. Hier ist die Bandbreite groß: mancher Patient ist trotz einer fortgeschrittenen Arthrose im gewünschten Maße aktiv und weitgehend schmerzfrei. Andere Gelenke verursachen so erhebliche Beschwerden, dass eine Operation die einzige erfolgversprechende Lösung ist. Wenn Sie persönlich feststellen, dass Sie nennenswerte Anteile Ihrer Lebensführung nach Ihrem Arthrosegelenk ausrichten, ist es ratsam, sich über eine Operation Gedanken zu machen. Hierzu sollte man wissen: das künstliche Hüftgelenk ist kürzlich aufgrund seiner enormen Erfolgswahrscheinlichkeit von einer der renomiertesten medizinischen Fachzeitschriften, dem "Lancet", zur "OP des Jahrhunderts" gekürt worden.
Spezialisten: Für die optimale Behandlung Ihrer Coxarthrose sind unsere Spezialisten besonders geeignet: Dr. Jörg Schroeder und Roberto Alberti, leitende Ärzte der Praxis und Belegabteilung für Orthopädie und Sporttraumatologie der KLINIK am RING in Köln, sind gemeinsam mit ihrem Team auf die Behandlung von Hüfterkrankungen spezialisiert. Jährlich behandelt das Team der KLINIK am RING weit mehr als 20.000 Patienten mit Gelenkproblemen, wovon die nicht-operative wie auch die operative Behandlung der Hüft-Arthrose einen wesentlichen Anteil hat.