Schulter

Omarthrose

Arthrose, also Gelenkverschleiß, kann mit zunehmendem Alter prinzipiell jedes Gelenk betreffen. Die Arthrose des Schultergelenks, von Experten als "Omarthrose" bezeichnet, findet sich, auf Grund der im Vergleich zu Knie- oder Hüftgelenken wesentlich geringeren Belastungssituation, deutlich seltener. Die Behandlungsprizipien sind jedoch an allen großen Gelenken unseres Körpers letztendlich sehr ähnlich.
Schulterarthrose Rötgenbild

Symptome bei Arthrose der Schulter

Die Arthrose des Schultergelenks hat meist einen langsamen, schleichenden Verlauf. Zu Beginn bestehen belastungsabhängige Schmerzen, bzw. Schmerzen NACH intensiverer Belastung. Im fortgeschrittenen Stadium treten häufig auch Ruheschmerzen auf. Im Verlauf kommt es meist zu einer zunehmenden Bewegungseinschränkung / Einsteifung der Schulter. Häufig sind dann bereits Alltagsbewegungen schmerzhaft.

Diagnose

Eine Schulterarthrose wird durch klinische Untersuchungen und Tests, insbesondere aber durch Röntgenaufnahmen des Schultergelenks diagnostiziert. Um die Weichteile, insbesondere die Sehnen der Rotatorenmanschette die am Oberarmkopf ansetzen, beurteilen zu können, werden meist Ultraschall- sowie eine Kernspin-Untersuchung (MRT) durchgeführt.

Behandlungsmöglichkeiten

Arthrose ist grundsätzlich nicht heilbar. Vielmehr schreitet der Verschleißprozess im Laufe der Zeit voran. Um ein rasches Voranschreiten zu verhindern ist es wichtig, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln. Grundsätzlich sollte in der frühen Phase des Gelenkverschleißes zunächst konservativ, d.h. ohne Operation behandelt werden.

Konservative Behandlung

In der Frühphase der Schulterarthrose sollte zunächst mit konservativen Therapiemaßnahmen versucht werden die Beschwerden des Patienten zu lindern. Entzündungshemmende Salben und Tabletten (Diclofenac, Ibuprofen, COX-2-Hemmer) reduzieren den Entzündungsreiz im Gelenk und lindern somit die Schmerzen. Bei stärkeren Beschwerden sind zusätzlich entzündungshemmende Spritzen (Kortikoide), Hyaluronsäure-Injektionen oder ggf. eine Eigenblutbehandlung (ACP) ratsam, um eine rasche Zunahme der Arthrose zu verhindern. Durch Krankengymnastik, manuelle Therapie oder Osteopathie kann die Spannung im Gelenk und in den umgebenden Strukturen reduziert werden und die eingeschränkte Beweglichkeit verbessert werden. Führt dies nicht zu einer ausreichenden Verbesserung der Lebensqualität, sollte auch an operative Maßnahmen gedacht werden, bevor die Zerstörung des Gelenks zu weit voranschreitet.

Operative Behandlungsverfahren bei Knorpelschaden bzw. Arthrose des Schultergelenks

Die arthroskopische Gelenksspülung und Knorpelglättung ist die einfachste operative Maßnahme zur Behandlung von Knorpelschäden. Hierbei werden abgeriebene, frei umherschwimmende oder lose Knorpelteile aus dem Gelenk entfernt und das Gelenk gespült. Zusätzlich wird ggf. die Oberfläche des geschädigten Knorpels sehr vorsichtig geglättet um mechanisch störende Unebenheiten zu beseitigen. In aller Regel zeigt ein solcher Eingriff, für sich allein durchgeführt, allenfalls kurzfristigen Erfolg. Er sollte deshalb nur in Ausnahmefällen zur Anwendung kommen.

Mikrofrakturierung

Bei flächig begrenzten, aber bis auf den Knochen reichenden Knorpelschäden (Grad IV), kann durch so genannte Mikrofrakturierungen / Pridiebohrungen die Bildung von Ersatzknorpelgewebe stimuliert werden. Hierbei wird der freiliegende Knochen im Bereich des Knorpelschadens mehrfach perforiert. Mit der so erzeugten Blutung kommt zum Austritt von Stammzellen aus dem Knochenmark, die zur Bildung eines Ersatzfaserknorpel beitragen. Eine Mikrofrakturierung ist dann sinnvoll, wenn rund um den Knorpelschaden Grad IV der übrige Gelenkknorpel weitestgehend intakt ist. Sie wird im Rahmen einer Arthroskopie durchgeführt.

Knorpel-Transplantation / Chondrozyten-Transplantation

Bei einer Knorpel -Transplantation werden dem Patienten im ersten Schritt im Rahmen einer Arthroskopie Knorpelzellen entnommen und im Labor in einer Nährlösung gezüchtet werden. Bei einem zweiten Eingriff werden die angereicherten Knorpelzellen in den Defektbereich eingebracht. Zielsetzung ist ein vollständiges Ausheilen des Knorpelschadens mit körpereigenem Knorpel. Leider gibt es nur recht wenige Fälle für die dieses vielversprechende OP-Verfahren geeignet ist. Derzeit können nur Patienten mit umschriebenem Knorpelschaden (IV. Grades) behandelt werden. Die Anwendung bei fortgeschrittenem Knorpelschaden bei dem beide Gelenkpartner betroffen sind oder fortgeschrittener Arthrose ist nicht möglich. Für die Methode müssen die Patienten sorgfältig ausgesucht werden. Insgesamt sind bei diesem innovativen Behandlungsverfahren immer wieder Weiterentwicklungen zu verzeichnen, die die Anwendung erleichtern und damit mehr Patienten zugänglich machen.

Künstliches Schultergelenk / Schulterprothese / Schulter TEP / Schultertotalendoprothese

Bei fortgeschrittenem Verschleiß der Schulter muss das zerstörte Gelenk durch ein neues, künstliches Schultergelenk (Schulterprothese, Schulter-TEP) ersetzt werden.  Gerade im Bereich der Schulterendprothesen ist es in den letzten Jahren, Dank der Entwicklung neuer Designs, zu enormen Fortschritten gekommen. Waren die früheren Resultate oft enttäuschend, zeigen sich inzwischen regelmäßig hervorragende Ergebnisse. Die Haltbarkeit von Schulterprothesen liegen heute im Bereich derer von Hüft- und Knieendoprothesen d.h. von mehr als 20 Jahren. Die hohe Patientenzufriedenheit spiegelt sich unter anderem auch in den deutlich steigenden Operationszahlen.

Welche Schulterprothesen gibt es und welche ist die Beste?

Ist nur der Oberarmkopf geschädigt, die Gelenkpfanne aber intakt, ist es manchmal ausreichend nur den verschlissenen Oberarmkopf zu ersetzen. In diesem Fall spricht man von einer inzwischen nur noch selten eingesetzten Schulter-Hemiprothese.

Bei fortgeschrittener Schulterarthrose müssen Kopf und Pfanne ersetzt werden. Im unkomplizierten Fall geschieht dies durch eine anatomische Schulter TEP, d.h. einem Implantat, das die ursprüngliche Geometrie des Gelenks wieder herstellt.

Besteht neben der Arthrose ein komplexer Sehnenriss (Rotatorenmanschettenriss) oder ein knöcherner Substanzverlußt, muss eine Inverse Schulterendoprothese eingesetzt. Bei der inversen Schulter-TEP wird das biomechanische Prinzip der menschlichen Schulter umgekehrt, d.h. die flache Gelenkpfanne wird mit einem halbkugelförmigen Implantat und der kugelartige Kopf wird mit einem pfannenartigen Implantat versorgt. Dies macht die Schulter zu einem formschlüssigen Gelenk mit verbesserten Hebelarmen für die noch vorhandene Muskulatur. Auch mit der Inversen Schulter-TEP sind exzellente Ergebnisse zu erzielen.

Es gibt also nicht „die Beste“ Schulterprothese. Wichtig ist, dass der Schulterspezialist den Schaden an der Schulter genauestens analysiert. An Hand dieser Analyse sollte ein individuelles Therapiekonzept festgelegt werden. Ist ein künstliches Schultergelenk erforderlich, muss die Operation nicht scheuen. Dank medizinischem Fortschritt zeigen künstliche Schultergelenke ganz hervorragende Ergebnisse.

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Die Ärzte der Praxis für Orthopädie und Sporttraumatologie sind hoch spezialisiert. Im Fokus stehen vor allem Erkrankungen und Verletzungen von Schulter- und Kniegelenken
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